Das inhaltliche Nutzungskonzept für die Walkmühle besteht in der Etablierung eines kreativen Zentrums mit Schwerpunkt in der Bildenden Kunst, das in unmittelbarer Nachbarschaft zur Fachhochschule und dem kreativwirtschaftlich geprägten Gewerbezentrum Unter den Eichen liegt. Vorgesehen ist eine gemischte Nutzung.
Durch den Aufbau von preisgünstigen Ateliers, die in Wiesbaden dringend benötigt werden, von öffentlichen Flächen für kulturelle Veranstaltungen und von Gewerbeflächen für Kleinunternehmen und Unternehmensgründer aus der Kreativwirtschaft soll unter dem Dach der Walkmühle ein innovatives Milieu hergestellt werden, in dem sich ein nach innen und außen offenes Netzwerk aus kreativen Akteuren ansiedeln kann. Die Vernetzung von Künstlern, Kulturinteressierten und jungen Unternehmensgründern aus der »Kleinen Kulturwirtschaft« wird Synergien erzeugen und zu neuen Impulsen führen.
In der Walkmühle wird ein offenes, urbanes Zentrum des künstlerischen Schaffens und kulturellen Austausches entstehen. Ziel ist ein Projekt mit prozesshaftem, innovativen Charakter, das seiner eigenen Weiterentwicklung gegenüber offen bleibt, und in dem von der Basis her kreative Prozesse angestoßen und in den gesellschaftlichen Kontext gestellt werden können. Im Sinne eines Freiraums und Experimentierfeldes sollen nicht nur innovative Ideen aus der bildenden Kunst und Kultur aufgegriffen werden, sondern auch zukunftsweisende Modelle des Zusammenlebens innerhalb unserer Gesellschaft, die zunehmend durch Kommunikation und Netzwerke geprägt wird.
Die Aktivitäten in der Walkmühle als kultureller Nukleus werden nicht nur positive Effekte auf die Entwicklung der Liegenschaft selbst haben, sondern in Verbindung mit dem Standort Unter den Eichen auch auf das Quartier, die Stadt und die Region. Aus Sicht der Stadtentwicklung und der Eigentümer ist die Nutzung der beste Weg, um leer stehende Gebäude vor dem Verfall zu bewahren und zu erhalten. Pioniere aus dem künstlerischen und kulturwirtschaftlichen Bereich sind »robuste« Nutzergruppen, die auch unfertige oder widrige Gegebenheiten akzeptieren und gleichzeitig ein hohes Interesse an der Instandhaltung und Verbesserung der von ihnen genutzten Gebäude und Umgebungsflächen haben.
Dabei sorgt eine Revitalisierung von Brachen nicht nur für eine Belebung des Standorts und damit für eine objektiv verbesserte Sicherheit im öffentlichen Raum, sie führt auch zu einer Nachfragesteigerung im lokalen Einzelhandel. Kulturelle und kulturwirtschaftliche Nutzungen befördern die Ansiedlungen von Komplementärnutzungen im Quartier (z. B. Gastronomie, Lebensmittel-Einzelhandel etc.), was zur Nutzungsvielfalt beiträgt. Neben der Verbesserung der Lebensqualität ist die verstärkte öffentliche Aufmerksamkeit ein positiver Effekt für das gesamte Viertel.
Ähnlich wie bei vergleichbaren Modellen, etwa der »Wackerfabrik« in Darmstadt oder dem »Basis e.V.« in Frankfurt am Main kann die Revitalisierung und zeitgemäße Nutzung der Walkmühle einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung leisten und eine Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus entwickeln.
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DAS INHALTLICHE NUTZUNGSKONZEPT