Donnerstag 17.10.2024

Beginn: 20 Uhr
»Das Myzel der Pilze und andere regenerative Baustoffe der Zukunft«

Architekturvortrag von Dr. Dirk Hebel über nachhaltiges Bauen mit regenerativen Materialien.
Als Eintritt bitten wir um einen angemessenen Beitrag nach Ihren Möglichkeiten in unsere Spendenbox an der Bar im Gebäude.


Einladungskarte zur Ausstellung »Zwischen Wurzel und Wipfel – Fragmente aus dem Netzwerk Wald« zum Download


Anfahrt: Ein Parken auf dem Gelände der Walkmühle mit dem PKW ist nicht möglich. Es gibt keine öffentlichen Parkplätze. Bitte nutzen Sie aus diesem und weiteren guten Gründen nach Möglichkeit Ihre Füße,das Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr: Buslinie 3 (Haltestelle Bornhofenweg) oder Buslinie 6 (Haltestelle Nordfriedhof).Bitte nutzen Sie den oberen Zugang zur Walkmühle.



Unser aktuelles Veranstaltungsprogramm finden Sie hier als PDF zum Download:





Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung »Zwischen Wurzel und Wipfel – Fragmente aus dem Netzwerk Wald« in Kooperation mit dem Wiesbadener Architekturzentrum (WAZ)

Die Weltbevölkerung wächst seit Jahrzehnten stetig an. Gleichzeitig steigt der wirtschaftliche Wohlstand. Beide Entwicklungen führen zu einem zunehmenden Druck auf unsere natürliche Umwelt, unser Klima und unsere Ressourcen. Der weitaus grösste Teil unserer zum Bau verwendeten Materialien wird zur Zeit aus der Erdkruste entnommen, benutzt und dann entsorgt. Sie werden im wahrsten Sinne des Wortes konsumiert und nicht aus natürlichen oder technischen Kreisläufen ausgeliehen um anschliessend darin wieder aufzugehen. Dieser lineare Ansatz hat tiefgreifende Konsequenzen für unseren Planeten. Wir greifen tief in bestehende Ökosysteme ein, zerstören unsere eigene Lebensgrundlage. Natürliche Ressourcen wie Sand, Kupfer, Zink oder Helium werden bald nicht mehr technisch, ökologisch und ökonomisch sinnvoll vertretbar zur Verfügung stehen. Mit dem immer tiefer greifenden Abbau gefährden wir das Wohl künftiger Generationen.

Die gebaute Umwelt muss daher begriffen werden als temporäre Lagerstätte von Rohstoffen in einem endlosen Kreislaufsystem - ein radikaler Paradigmenwechsel wäre nötig. Wir brauchen dringend neue Prinzipien für den Bau, die Demontage und die ständige Umgestaltung unserer gebauten Umwelt. Gleichzeitig müssen wir die Frage beantworten, wie neue Materialien hergestellt werden können, die dem Anspruch einer Kreislaufwirtschaft entsprechen. Wir müssen vermehrt eine Verlagerung hin zum regenerativen Anbau, zur Zucht und Kultivierung von Ressourcen und Baumaterialien anstreben, anstatt uns weiterhin auf endliche Vorkommen zu verlassen. Ein vielversprechender Ansatz bietet dabei die Welt der Pilze, welche seit einigen Jahren am KIT auf ihre Fähigkeit erforscht werden, einen biologischen »Kleber« bereit zu stellen, mit dessen Hilfe neuartige Baumaterialien hergestellt werden können.
Ansichten des vom Karlsruher Institut für Technologie entwickelten Aufstockungs-Prototypen »RoofKIT«. Fotos: © Zooey Braun.
Dirk E. Hebel ist Professor für Nachhaltiges Bauen und Dekan der Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie, KIT. Er ist Autor zahlreicher Buchpublikationen, zuletzt Sortenrein Bauen (2023, DETAIL Verlag, mit Ludwig Wappner et. al.). Er ist Mitbegründer und Partner von 2hs Architekten und praktiziert Architektur mit einem Fokus auf ressourcengerechtes Bauen und kreislaufgerechten Materialeinsatz. Seine Arbeiten wurden weltweit ausgestellt, zuletzt in Plastic: Remaking our world, Vitra Design Museum Weil am Rhein, oder SORGE UM DEN BESTAND, BDA, Berlin. Als Fakultätsverantwortlicher gemeinsam mit Prof. Andreas Wagner, gewann er den ersten in Deutschland ausgetragenen Solar Decathlon Wettbewerb 2022 in Wuppertal als Teil des Teams RoofKIT.




Weitere Informationen zum Bauen mit Pilzen finden Sie im Deutschen Architektenblatt online unter: https://www.dabonline.de/2023/10/24/bauen-pilzen-myzel-steine/

Mehr Informationen zur Ausstellung »Zwischen Wurzel und Wipfel – Fragmente aus dem Netzwerk Wald« finden Sie HIER





Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Wiesbadener Architekturzentrum (WAZ).
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden und den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
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Wir danken unserem Medienpartner:



Titelbild: Foto: © Zooey Braun