Titelbild: ©Cornelius Hummel.
Die Komposition »In die Tiefe des Raumes« von 2022 entwickelt sich in acht ineinander übergehenden Abschnitten. Einem Rad des Lebens gleich, werden die Qualitäten der Himmelsrichtungen von NO-O-SO-S-SW-W-NW-N in Musik transformiert. So steht für NordOsten die kreative Stille am Anfang, der Osten für die Geburt (Entstehung des musikalischen Materials der Komposition), der SüdOsten für Spielfreude, der Süden für das Fokussieren, der SüdWesten für Entspannung, der Westen für das Ritual, das Feiern, der NordWesten für die Emotion (Cellokadenz) und der Norden für die Rückschau, die Konklusion. |
Mit: Cornelius Hummel: Violoncello |
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Dem live gespielten Cello-Part tritt ein Ensemble von vier im Raum verteilten Lautsprechern gegenüber. Das aufgenommene Tonmaterial für die Lautsprecher-Parts besteht ausschließlich aus realen Cello-Klängen. Dieses Ausgangsmaterial wurde per Computer im Mehrspur-Verfahren so bearbeitet und angeordnet, dass ein Gegenpart zum Live-Instrument entsteht. Die elektroakustische Audio-Ebene verbindet sich mit dem exakt aufnotierten Instrumentalpart und lässt das Soloinstrument zum Megainstrument anwachsen oder wird zu dessen orchestraler Begleitung. Der Celloklang wird in den Raum ausgedehnt, multipliziert und teilweise klanglich verändert. |
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Cornelius Hummel, Violoncello 1957 geboren, studierte Cornelius Hummel Violoncello an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart bei Prof. Antonio Janigro und Prof. Peter Buck. Schon während seiner Schul- und Studienzeit widmete sich Cornelius Hummel intensiv der Komposition, anfangs unter der Anleitung seines Vaters, dem Komponisten Bertold Hummel. Die Frankfurt Feste, die Internationalen Maifestspiele Wiesbaden, die Hannoversche Gesellschaft für Neue Musik, das Sinfonieorchester Wuppertal, sowie zahlreiche Solisten, Kammerensembles und Kammerorchester gaben bei Cornelius Hummel Werke in Auftrag. Cornelius Hummel war Mitbegründer und Cellist des Quartett Avance, das auf internationaler Ebene die Verbreitung neuer Musik voran trieb. Einladungen von Goethe-Instituten zu Konzerten und Workshops führten ihn mit dem Quartett in Länder wie Kroatien, Slowenien, Spanien, Bulgarien, USA, Bolivien, Peru, Kolumbien, Kuba und Mexiko. Von 1987 2008 war Cornelius Hummel Cellist am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Anfang 2009 kündigte er seine bisherige Lebensstellung, um freiberuflich als Cellist, Komponist und Improvisator zu wirken. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bildet einen Schwerpunkt, was sich in Projekten der Stadt Wiesbaden widerspiegelt wie »move@school 2008«, »Filmmusik mit Kindern 2009«, »Gilgamesh Eine Stadt macht Musiktheater 2010/11« und move@ 2014, Bravissimo 2017, Zukunftsmusik 2018. Von 2002 bis 2022 leitete er das Orchester der Freien Waldorfschule Wiesbaden. An der Hochschule für Musik und Theater Hamburg ist Cornelius Hummel seit 2010 als Gastdozent im Fach Improvisation tätig. Mehrfach wurde Cornelius Hummel als Dozent zu Kursen Neuer Musik im In- und Ausland eingeladen. Bei den Akademien »Jeunesse moderne« und »Opus XXI« unterrichtete er Improvisation und neue Kammermusik. Auf Schloss Weikersheim hält er regelmäßig Kammermusikkurse. Von 2014 - 2021 unterrichtete er an der Musikhochschule Mainz und an der Europäischen Akademie der Heilenden Künste, Klein Jasedow. Seit 2018 spielt er mit dem Pianisten Aeham Ahmad im Duo »Connecting Cultures« Mit bildenden Künstlern realisiert er Klangprojekte, die ein gegenseitiges Ausdeuten, sowie ein offenes Miteinander von Musik und Bildender Kunst anstreben. |
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Cornelius Hummel. Foto: © Michael Kretzer. | |||
Eine Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden. | |