KÜNSTLERVEREIN WALKMÜHLE Ausstellung »ANGST Krisenindikator oder Überlebenstrieb?« Exhibition »ANGST - crisis indicator or survival instinct?« > Ausstellungs-Webseite / Exhibition website Künstlerinformation / Artist information (translation below) |
Ulrike von Quast www.ulrike-von-quast.de |
»Gewissheiten 4«, 2022 Graphit, Tusche und Acryl auf Papier, 70 x 50 cm |
Die Zeichnungen von Ulrike von Quast zeigen nur Schatten von Menschen, angedeutete Figuren. Man erahnt einen Rumpf, einen Kopf, Brust oder Arme. Spuren oder Erinnerungen an Körper. Ihr Strich ist wild, kantig, suchend, erscheint manchmal emotional. In die Figuren hinein zeichnet sie an einzelnen Stellen Strichbündel, heftige Schraffuren, die regelrecht in das Papier hinein gekratzt werden. Neben weißen, grauen und schwarzen Linien setzt sie auch immer wieder die Farbe Rot ein. Dort wo ein aquarellierter Grund noch feucht ist, läuft die rote Linie aus, verwischt und verschwimmt. Es erscheinen Wunden auf den Körpern, Verletzungen und Versehrungen. Keine konkreten, erzählten Situationen. Eher affirmative Ahnungen. Gedanken und Spuren von Gesehenem. Ulrike von Quast bleibt im Vagen. Sind das erlebte Bilder? Kollektive Erinnerungen? In Zeiten von Waffengewalt, Krieg und Zerstörung erscheinen die Blätter als Dokumente von Verletzlichkeit und Schutzlosigkeit. Auch und gerade weil zwei ihrer Arbeiten den Titel »Schutzräume« tragen. |
Ulrike von Quast's drawings show only shadows of people, implied figures. One suspects a trunk, a head, a chest or arms. Traces or memories of the body. Her stroke is wild, angular, searching, sometimes appearing emotional. Into the figures, she draws bundles of lines at individual points, heavy hatching, which is literally scratched into the paper. In addition to white, grey and black lines, she also always uses the colour red. Where a watercolour surface is still damp, the red line runs out, blurs and fades. Wounds appear on the bodies, injuries and emaciations. No specific, narrated situations. Rather affirmative forebodings. Thoughts and traces of what has been seen. Ulrike von Quast remains vague. Are these images experienced? Collective memories? In times of gun violence, war and destruction, the pages appear as documents of vulnerability and defencelessness. Also and especially because two of her works bear the title »shelters«. |
»Gewissheiten 5«, 2022 Mischtechnik, 29,5 x 21 cm. |
»Geschenkt 1«, 2022 Mischtechnik, 29,5 x 21 cm. |
»Schutzräume 1«, 2022 Mischtechnik, 29,5 x 21 cm. |
»Schutzräume 6«, 2022 Mischtechnik, 29,5 x 21 cm. |
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