KÜNSTLERVEREIN WALKMÜHLE

Ausstellung »ANGST – Krisenindikator oder Überlebenstrieb?«
Exhibition »ANGST - crisis indicator or survival instinct?«

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Künstlerinformation / Artist information (translation below)


Lungiswa Gqunta


»Lawn«, 2016-2023

Zerbrochene Flaschen mit Flüssigkeit, Holz. Installationsgröße variabel.
Ausstellungsansicht 2019 im Wanås Konst Museum, Schweden.
Courtesy Galerie Akinci, Amsterdam und Galerie Whatiftheworld, Kapstadt.







Die Installation »Lawn« (Rasen/Vorgartenrasen) bezieht sich auf die ungleiche Wohnsituation in Südafrika: Rasenflächen repräsentieren Wohlstand und müssen in dem südlichen Klima aufwendig gepflegt und bewässert werden. Sie stehen für die aus Europa übernommenen Vorstellungen von Häuslichkeit, Stabilität und Sicherheit. Während in europäischen Städten und Dörfern aber der Rasen allgemeines und weit verbreitetes Gut ist, ist er in Südafrika stets mit Rassenprivilegien verbunden gewesen. Die Stadt- und Wohnviertel, in denen Häuser von Rasen umgeben sind, werden ausschließlich von Weißen bewohnt und sind durch Mauern geschützt, die mit zerbrochenen Flaschen bewehrt sind. Schwarze erhalten dort nur als Arbeiter oder Gärtner Zugang. Die Wohnviertel der Schwarzen, die Townships sind umgekehrt gezeichnet durch Enge, Schmutz und Gewalt. Die Flaschen in Gquntas Werken stehen nicht nur für Kapitalismus und Globalisierung, sondern erinnern auch an die Flaschen, die bei den Unruhen der letzten Jahre in Südafrika zur Herstellung von Benzinbomben verwendet wurden.



The installation "Lawn" refers to the unequal housing situation in South Africa: lawns represent prosperity and have to be elaborately maintained and watered in the southern climate. They stand for the ideas of domesticity, stability and security adopted from Europe. However, while lawns are common and widespread in European towns and villages, in South Africa they have always been associated with racial privilege. The urban and residential neighbourhoods where houses are surrounded by lawns are inhabited exclusively by whites and are protected by walls fortified with broken bottles. Blacks only gain access there as workers or gardeners. The residential areas of the blacks, the townships, are conversely marked by confinement, dirt and violence. The bottles in Gqunta's works not only stand for capitalism and globalisation, but are also reminiscent of the bottles used to make petrol bombs during the riots in South Africa in recent years.






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