Kurzausstellung
vom 8. bis 12. Mai


Vernissage:
Mittwoch, 8. Mai ab 19 Uhr
Salon/Künstlergespräch um 20 Uhr
»Wer Mauern baut, kann die Welt nicht als Ganzes wahrnehmen«

Kurzausstellung/Installation von Manocheher Seyed Mortazavi
Öffnungszeiten:
Do 10-19 Uhr, Fr 17-20 Uhr,
Sa 14-19 Uhr, So 11-19 Uhr.


Als Eintritt bitten wir um einen angemessenen Beitrag nach Ihren Möglichkeiten in unsere Spendenbox an der Bar im Gebäude.


–>Kurzfilm/Teaser zur Installation und ihrer Entstehung



Anfahrt:
Ein Parken auf dem Gelände der Walkmühle mit dem PKW ist nicht möglich. Es gibt keine öffentlichen Parkplätze. Bitte nutzen Sie aus diesem und weiteren guten Gründen nach Möglichkeit Ihre Füße,das Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr: Buslinie 3 (Haltestelle Bornhofenweg) oder Buslinie 6 (Haltestelle Nordfriedhof).Bitte nutzen Sie den oberen Zugang zur Walkmühle.



Unser aktuelles Veranstaltungsprogramm finden Sie hier als PDF zum Download:







Die beeindruckende und berührende Rauminstallation des Architekten und Künstlers Manocheher Mortazavi hinterfragt den Umgang der westlich geprägten Demokratien mit ihren eigen Werten. Große geschichtete Betonsteine, auf denen mit Farbe Wörter wie Freiheit, Gleichheit, Würde, Demokratie, Menschenrechte, Anteilnahme, Solidarität, Empathie und Courage aufgesprüht sind, bilden eine Mauer, die den Ausstellungsraum vollständig in zwei Teile teilt. Wir als Besucher stehen auf der einen Seite vor dieser unüberwindbaren Mauer, die buchstäblich aus unseren scheinbar selbstverständlichen Grundwerten errichtet ist. Was sich jenseits dieser Mauer befindet, lässt sich zunächst nur in Form eines gleichmütigen Plätscherns einer leichten Meeresbrandung zu vernehmen. Eine Art Kanzel oder Hochsitz erlaubt es den Besuchern jedoch, einen Blick auf die andere Seite zu werfen: Dort erblicken wir einen scheinbar endlosen Meereshorizont, der wandfüllend in den Ausstellungsraum projiziert wird. In kleiner Schrift erscheinen in diesem Bild jedoch Informationen, die darüber berichten, wie viele Menschen in den vergangenen Jahren auf der Flucht nach Europa im Mittelmeer ertrunken sind. Zudem erscheinen Zitate von Politikern, wie etwa »Die Bilder notleidender Menschen an der Grenze muss die Gesellschaft aushalten« ...



Installationsansichten. Fotos: © Wulf Winckelmann/Künstlerverein Walkmühle.


Manocheher Seyed Mortazavi immigrierte selbst als politischer Flüchtling 1986 aus dem Iran nach Deutschland. Er studierte an der TU Darmstadt Architektur, bekam mehrere Lehraufträge und arbeitet seit 2006 als freier Architekt und Künstler. Aufgrund seiner eigenen Lebensgeschichte und aus tief empfundener Solidarität mit mindestens 28.547 im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlingen und auf Basis der aktuellen Situation und der Art und Weise, wie die Medien und die Politik Flucht- und Immigrationsthemen behandeln, entstand die Idee, diese Installation in der Walkmühlezu realisieren.


»Die Qualität einer Demokratie bemisst sich unter anderem darin, wie eine Gesellschaft mit Minderheiten umgeht. Flucht und Immi-gration waren, sind und bleiben auch in den kommenden Jahr-zehnten hochaktuelle, brisante Themen; sowohl national als auch international. Je mehr Flüchtlinge und Immigranten medial und politisch als Bedrohung dargestellt – und damit von großen Teilen der Gesellschaft auch als solche wahrgenommen werden, desto stärker gerät eine Demokratie in die Defensive. Mauern sind die physische Übersetzung einer bereits als normal wahrgenommenen Perversion. Mauern waren noch nie eine Lösung, sondern folgen augenscheinlich der Maxime »was ich nicht sehen kann, existiert nicht«. Wenn wir unsere Demokratie &Mac226;einmauern‘, bedeutet das, dass wir Humanität, Menschenrechte und Gerechtigkeit in einer Blase der Selbstherrlichkeit feiern.«
(Manocheher Mortazavi)

Mehr Infos zu Manocheher Seyed Mortazavi unter: www.maap.co




Schauen Sie sich auch den Kurzfilm/Teaser zur Entstehung der Installation und mit einem Interview mit dem Künstler an.
Wir danken Arne Dechow von Involve.de für die spontane Produktion des eindrücklichen Films am Tag des Aufbaus.
 



Eine Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden..
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Titelgrafik: Wulf Winckelmann, © Wulf Winckelmann/Künstlerverein Walkmühle.